Das klassische Angestelltenverhältnis in der Softwareentwicklung: Ein Auslaufmodell in der heutigen Zeit
Wir stehen vor einem massiven Fachkräftemangel in der Softwareentwicklung, und die Prognosen sind düster. Der Mangel wird in den nächsten Jahren weiter ansteigen. Hilft hier ein klassischer Ansatz?
Der Fachkräftemangel und die Digitalisierung
Wir stehen vor einem massiven Fachkräftemangel in der Softwareentwicklung, und die Prognosen sind düster. Der Mangel wird in den nächsten Jahren weiter ansteigen. Warum? Weil Deutschland in Sachen Digitalisierung noch einiges nachzuholen hat. Wir sind bei weitem nicht da, wo wir sein sollten. Der Bedarf an Softwareentwicklern wird also unaufhaltsam steigen.
Der Engpass und die klassische Denkweise: Ein untauglicher Ansatz
In der klassischen Denkweise sehen wir einen Engpass bei den Softwareentwicklern und denken, wir könnten dieses Problem einfach lösen, indem wir mehr Softwareentwickler ausbilden, Quereinsteiger rekrutieren und die Einwanderung fördern. Aber ist das wirklich zielführend? Ich meine, nein! Die Dimensionen stimmen einfach nicht überein. Wir können nicht einfach mehr Ressourcen hinzufügen und erwarten, dass das Problem verschwindet. Das ist so, als würde man versuchen, einen brennenden Wald mit einem Eimer Wasser zu löschen.
Die versteckte Ineffizienz des Angestelltenverhältnisses: Der Fall Sophia
Nehmen wir Softwareentwicklerin Sophia als Beispiel. Sie wird von der Firma Future GmbH eingestellt und bleibt für die nächsten drei Jahre. Wird Sophia in dieser Zeit durchgehend mit wichtigen Aufgaben ausgelastet? Ich bezweifle es. Meine Erfahrung zeigt, dass Sophia unmöglich die ganze Zeit mit Aufgaben beschäftigt ist, die tatsächlich einen Nutzen für die Gesellschaft haben. Sie verbringt viel Zeit in Meetings, klärt Anforderungen und Aufgaben und ist in kulturellen Geschichten des Unternehmens involviert.
Der Kern des Problems: Die Ineffizienz des Exklusivvertrags
Das Problem ist, dass ein Softwareentwickler, der exklusiv bei einem Unternehmen unter Vertrag steht, generell und aus Prinzip schon eine Ineffizienz darstellt. Das Angestelltenverhältnis sollte im Fall der Softwareentwicklung bis zu einem gewissen Punkt, an dem vielleicht nicht mehr so ein riesen Bedarf herrscht, einfach aufgelöst werden.
Die Lösung: Mehrere Firmen, ein Entwickler
Wie wäre es, wenn ein Softwareentwickler mehreren Firmen gleichzeitig zur Verfügung steht? Denn wie weiter oben erwähnt, wird eine Sophia ohnehin nicht die ganze Zeit durchgehend effizient an Software arbeitet. Was, wenn man das alles weglässt? Was, wenn Sophia mit den heutigen Mitteln - verteilte und dauerhaft erreichbare Systeme, Asynchronität und KI - nur noch effizient Aufgaben erledigt? Und nur noch an den wichtigsten Aufgaben eines Unternehmens arbeitet? Dabei sogar mehrere Unternehmen voran bringen kann. Was wenn diese Ansätze direkt in die Rahmenbedingungen einer Zusammenarbeit gegossen werden, anstatt des Angestelltenverhältnisses?
Das Modell des Fractional Developers ist eine wohlüberlegte Reaktion auf die vielschichtigen Herausforderungen, die wir heute in der Softwareentwicklung sehen. In diesem Blog werde ich Details und Teilaspekte des Fractional Developers näher beleuchten und hoffe so eventuelle Stirnrunzler in Aha-Momente zu verwandeln.
Das klassische Angestelltenverhältnis ist in der aktuellen Marktlage nicht nur unpassend, sondern schädlich. Es ist Zeit, dass wir als Gesellschaft von innovativen Modellen profitieren, die uns als Ganzes voranbringen.

